Interner Bereich

Die letzten 0,1 Prozent

Ritvij Singh vom Gymnasium Unterrieden, der in den vergangenen Schuljahren bereits mehrfach mit Preisen bei Mathematikwettbewerben auf sich aufmerksam gemacht hat, zeigt auch in der Corona-Pandemie keinerlei Ermüdungserscheinungen. In den zurückliegenden Wochen war er gleich bei mehreren Wettbewerben erfolgreich und so konnte ihm Schulleiterin Martina Fuchs im Beisein seiner Mathe- und Physiklehrer Eva Jeschke und Markus Vetter gleich vier Urkunden aus drei Wettbewerben auf einmal überreichen.

Mathe Physikpreise Ritvij Singh
Von links: Schulleiterin Martina Fuchs, Mathelehrerin Eva Jeschke und Physiklehrer Markus Vetter gratulieren Ritvij Singh zu seinen Erfolgen bei drei Mathe- und Physikwettbewerben.

Zum ersten hat es Ritvij Singh bis in die zweite Runde der 52. Internationalen Physik Olympiade geschafft. Zum zweiten erzielte er bei der Deutschen Mathematik Olympiade (DeMo) den 3. Preis bundesweit, womit ein Preisgeld in Höhe von 150 Euro einherging. Bei diesem Wettbewerb nehmen jedes Jahr ungefähr 200.000 Schülerinnen und Schüler teil. Über 3 Runden werden die besten 190 Teilnehmenden aus allen Klassenstufen zur Bundesrunde eingeladen, was 0,1% der Teilnehmerzahl entspricht. Mit diesem respektablen Erfolg hat Ritvij Singh sich zur „VAIMO“ (Vorauswahl zur Internationalen Mathematik Olympiade) qualifiziert. Auch bei der VAIMO schlug er sich gut, verpasste aber knapp die nächste Runde um nur vier Punkte.

Zum dritten nahm Ritvij Singh am Bundeswettbewerb Mathematik teil. Hier erzielte er in der 2. Runde den 1. Preis und erhielt (mit voller Punktzahl!) auch ein Preisgeld von 200 Euro. Somit hat er sich für die letzte Runde qualifiziert, welche in einem Kolloquium mit mehreren Matheprofessoren besteht. Sollte Ritvij hier auch erfolgreich sein, wofür wir ihm ganz fest die Daumen drücken, würde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen und könnte im Sommer im Max-Planck-Institut unter Aufsicht von Spitzenforschern auf dem Gebiet der Mathematik (z. B. unter Prof. Dr. Peter Scholze, Träger der Fields-Medaille: „Nobelpreis der Mathematik“) seine eigenen Forschungen betreiben. Diese Runde wird allerdings wegen Corona nur online stattfinden.

Bereits in der dritten Klasse bemerkte seine Mathelehrerin Ritvijs Talent und förderte ihn mit für ihn angepassten Aufgaben. In derselben Klassenstufe nahm er auch schon an seinem ersten Wettbewerb teil und kam dabei unter die besten 1 % der Teilnehmer – obwohl diese teilweise drei Klassenstufen älter waren.

Besonders interessiere ihn auf dem Gebiet der Mathematik „Geometrie mit komplexen Zahlen“ und „abstrakte Algebra“, so der Zehntklässler, in der Physik sei es vor allem Quantenmechanik. Im Austausch mit Ritvij fallen viele Fachbegriffe – Eulersche Formel, Galoistheorie, Quantenverschränkung, Hilbertraum – an die sich die meisten, wenn überhaupt, nur entfernt aus dem Matheunterricht erinnern können. Was man aber schnell bemerkt, wenn der Ritvij über Mathe und Physik spricht, ist die Begeisterung für seine Fachgebiete.
Mathelehrerin Eva Jeschke, lobt nicht nur Ritvijs mathematische Fähigkeiten, die weit über die Schulmathematik hinausgehen: „Er kann einen Beweis nicht nur korrekt führen, sondern auch so formulieren, dass es schließlich alle in der Klasse verstehen können.“ Physiklehrer Markus Vetter ist ebenfalls begeistert über Ritvijs Erfolg bei der internationale Physikolympiade: „Insbesondere den experimentellen Teil hat er selbstständig mit großem Engagement und vielen kreativen Ideen gelöst.“

Seine Leidenschaft will Ritvij Singh später auch beruflich nutzen: Er hat bereits ein Schülerstudium Informatik begonnen und will darauf nach dem Abitur weiter aufbauen.
Das Gymnasium Unterrieden gratuliert Ritvij herzlich zu seinen großartigen Erfolgen und wünscht ihm weiterhin viel Freude an mathematischen oder physikalischen Herausforderungen und Erfolg bei den kommenden Wettbewerbsrunden.

Text: Christian Maier
Bild: Susy Kuhm

Die Kreiszeitung berichtete ebenfalls über die Mathematikerfolge von Ritvij SIngh und eines weiteren Sindefinger Schülers.

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