Zwischen Traum und Wirklichkeit – Die Gewinnertexte des Schreibwettbewerbs 2025

Beim diesjährigen Schreibwettbewerb am Gymnasium Unterrieden stand das Thema Traum und Wirklichkeit im Zentrum. Das von Leonie Roy (Bild) und David Jovanov (Text) entworfene Plakat zeigt bereits in der Farbgestaltung und in den Formen die harten Kontraste zwischen grauer Alltäglichkeit und rosafarben-weichen Wolkenträumen.

Schreibwettbewerb

Auch in den eingereichten Texten wurde diese Spannung vielfältig umgesetzt. Vier Texte haben aufgrund ihrer bildhaften Sprache und ihrer Fähigkeit, zu berühren, die Jury besonders beeindruckt und werden mit Büchergutscheinen, die dankenswerterweise vom Förderverein des Gymnasiums Unterrieden gestiftet werden, ausgezeichnet.

Das Gedicht „Traum und Wirklichkeit“ von Lucas Dannecker (J1) überzeugt durch mehrere positive Aspekte, die die Wirkung auf den Leser verstärken. Besonders hervorzuheben ist das ,Fazit‘ am Ende des Gedichts, das beide Realitäten – Traum und Wirklichkeit – miteinander verbindet und so eine tiefere Reflexion ermöglicht. Durch den Einsatz von Wiederholungen wird die emotionale Wirkung intensiviert. Diese tragen dazu bei, dass der Leser den plötzlichen Bruch zwischen den beiden Ebenen des Erlebens nicht nur erkennt, sondern regelrecht miterlebt. Auch der Aufbau des Gedichts ist durchdacht gestaltet und spiegelt die weite Kluft zwischen Traum und Realität wider. Dies unterstützt die inhaltliche Aussage zusätzlich und verleiht dem Gedicht eine starke Ausdruckskraft.

Das Gedicht „Ich träum‘ von dir“ von Lena Thelen (J1) thematisiert eine zwischenmenschliche Beziehung, die sich in Einseitigkeit verloren hat. Eine Person liebt mehr und hält am Schönen fest, während die andere bereits abgeschlossen hat und entfernt scheint. Illusion und Wirklichkeit prallen hart aufeinander. Das Gedicht verdeutlicht, wie verschieden Menschen Beziehungen auffassen können und wie dies den Menschen beeinflussen kann.

In ihrem Text „Ich habe einen Traum“ behandelt Maja Paschke (Kl. 10) in einfacher, doch wirkungsvoller Sprache den Bruch zwischen Traum und Realität. Durch viele Wiederholungen und einen Parallelismus am Schluss gelingt es ihr, eine verträumte und doch frustrierte Stimmung zu erschaffen und die Situation, in dem sich das lyrische Ich befindet, anschaulich zu verdeutlichen. Der alltägliche Kampf zwischen den verträumten Vorstellungen und der frustrierenden Realität wird eindrucksvoll dargestellt.

Das Gedicht „Blau“ von Silas Koroll (J1) schafft trotz simpler Sprache und minimalistischem Aufbau eine eindrückliche Stimmung, die bereits in der ersten Strophe zu spüren ist und sich durch den gesamten Text verfestigt. Diese gedankenverlorene und verträumte Stimmung wird durch das Bild eines malerischen, traumversunkenen Morgens und der Farbe Blau als Leitmotiv bewirkt. Dies wird gerade durch die Einfachheit des Gedichts erzeugt und hinterlässt einen bleibenden Eindruck, der den Leser in diffuse Traumlandschaften führt.

Wer mag, kann sich durch die Rezitationen der Gewinnertexte selbst in solche Traumwelten entführen lassen.

Text und Rezitationen von Schülerinnen und Schülern des D LK (J1) von Frau Becker, Juli 2025

Lucas Dannecker (J1): 

Lena Thelen (J1): 

Maja Paschke(10c): 

Silas Koroll (J1):