Am 3. Blocktag, dem 4. April, war unsere Klasse 7c zusammen mit der Klasse 7d und den Lehrern Frau Kaden, Herr Trost, Frau Kautz und Frau Kappler in Stuttgart, um dort eine Führung, zum Thema „Armut und Reichtum“, des Vereins „Trott-war“ zu machen.
Zuerst trafen wir uns um 8:30 Uhr an der Schule, um dort mit Frau Kaden und Frau Kautz zu klären was „Armut und Reichtum“ eigentlich ist. Anschließend schauten wir einen Film an, der von Armut in der Vergangenheit, z.B.: während der Zeit der Industrialisierung, handelte.
Dann hatten wir Zeit, uns Fragen aufzuschreiben, die wir später den Stadtführer fragen wollten. Nun gingen wir auf den Schulhof, um dort die Klasse 7d und die Lehrer zu treffen. Also waren wir nun vollständig und gingen zum Bahnhof Maichingen, um dort unsere Reise nach Stuttgart zuerst mit der S-Bahn und dann mit der U-Bahn anzutreten.
Als wir in Stuttgart angekommen waren, durften wir noch kurz etwas essen. Dann wurden wir von einem Stadtführer am Bahnhof abgeholt, den wir „Tommy“ nennen durften und der uns durch die Stadt Stuttgart führte. Da der Blocktag von „arm und reich“ handelte, erzählte er uns von Obdachlosen und von seiner Vergangenheit. Er nannte uns viele Gründe, warum man auf der Straße landet: Alkohol, Drogen, Probleme in der Familie usw.
Sein richtiger Name ist Thomas S. und er erzählte uns, dass er früher obdachlos war und sehr viel Alkohol getrunken hatte. Tommy landete wegen dem Alkohol auf der Straße. Er fing schon mit 13 Jahren an zu trinken, da seine Eltern auch Alkoholiker waren. Er lebte fünf Jahre auf der Straße und war dadurch vielen Gefahren ausgesetzt. Tommy brauchte Geld für Essen aber vor allem für Alkohol, er aß nur sehr wenig. Gefährlich war die Kälte und er wurde auch von ein paar Männern verprügelt. Doch als er seine Frau kennenlernte, ging es bergauf und er ging in eine Entgiftung. Er erzählte stolz, dass er seit 17 Jahren keinen Tropfen Alkohol mehr trinkt.
Nun verdient er sich mit Stadtführungen wie diesen sein eigenes Geld. Er führte uns zu verschiedenen Orten wie z.B. „die Tafel“ oder der Caritas und erzählte uns zu jedem dieser Orte welche Bedeutung diese Stelle für Obdachlose hat, z.B.: Wo man sich als Obdachloser helfen lassen kann oder wo man sogenannte Wärmestuben findet, an denen man eine warme Mahlzeit kostenlos bekommt.
Außerdem nannte er noch eine Statistik, die besagt, dass es allein in Stuttgart schätzungsweise 1300 obdachlose Kinder gibt, das ist ziemlich traurig, wenn man bedenkt, dass es für die meisten Kinder mehr als selbstverständlich ist, ein Dach über dem Kopf zu haben.
Am Ende der Führung zeigte er uns sogar sein früheres „Wohnzimmer“, dies war ein muffiger, kalter Raum in einer Tiefgarage. Dann liefen wir zurück zum Bahnhof, um von dort aus wieder zurück zur Schule zu fahren, aber dort ereignete sich ein kleines Missgeschick, als die Schüler nicht auf ihre Lehrer achteten und davon sprinteten. Am Ende ging aber alles gut aus.
Gerade, wenn man jung ist, ist es hilfreich, wenn man ein bisschen Führung und Regeln mitbekommt, und sie auch einsieht, denn sonst kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Im Kern, das hat sich gezeigt, kann man immer Hilfe suchen – wenn man sie will, doch dafür muss man manchmal auch erst sein eigenes Verhalten genauer betrachten.