Am 12. November 2021 wurde das Gymnasium Unterrieden in einer Onlineveranstaltung von der Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Sandra Boser, und vom Vorsitzenden der Nationalen Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ Thomas Sattelberger erstmalig als eine von 40 Schule mit dem Signet „Digitale Schule“ ausgezeichnet. Diese Ehrung ist für uns Motivation, unsere Anstrenungen im Bereich digitaler Bildung aufrecht zu erhalten.
“Digitale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sind zentrale Voraussetzung nicht nur für ihren Lernerfolg, sondern auch für späteren beruflichen Erfolg. Stimmen im Unterricht die digital-pädagogischen Konzepte im Zusammenspiel mit guter Medienausstattung und digitaler Infrastruktur, dann führt das individuelle und Team-Lernen zu Talententfaltung, persönlichem Erfolg und guten Berufschancen. In den „MINT-freundlichen Schulen“ wie auch den „Digitalen Schulen“ [...] sind hervorragende Konzepte gelebte Realität – nach jahrelanger Arbeit in der Schulgemeinschaft mit Eltern, Lehrkräften, Schülerschaft sowie Partnern der Schule.
Thomas Sattelberger, Vorsitzender der Nationalen Initiative „MINT Zukunft schaffen!“
Kriterienkatalog „Digitale Schule“
- Pädagogik & Lernkulturen
- Qualifizierung der Lehrkräfte
- regionale Vernetzung
- Konzept und Verstetigung
- Technik und Ausstattung.
Die Module sind orientiert an der KMK-Strategie „Digitale Bildung“ und wurden von Fachexperten und Wissenschaftlern der o.g. Verbände entworfen. Die Ehrung „Digitale Schule“ ist
- wissenschaftlich basiert
- verbandsneutral
- unabhängig
Zum Hintergrund der Initiative
Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft grundlegend. Die Durchdringung aller Lebens- und Arbeitsbereiche mit Informations- und Kommunikationstechnologien eröffnet große gesamtgesellschaftliche und volkswirtschaftliche Chancen bspw. für die gesellschaftliche Teilhabe, die Vermittlung von Wissen oder die Beschäftigung. Zugleich bergen digitale Technologien auch Herausforderungen, denn die neuen Freiheiten erschaffen auch neue Abhängigkeiten. Zudem sind ein Grundverständnis von Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung erforderlich sowie Erfahrungen im Umgang mit digitalen Medien. In den meisten Berufen sowie im privaten und gesellschaftlichen Leben sind mündige Bürger gefragt, um auch die weniger sichtbaren Veränderungen beurteilen und an Diskursen wie z.B. über die Netzneutralität teilhaben zu können.
Um Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung abwägen zu können, bedarf es einer guten schulischen Bildung und einer damit verbundenen Reflexions- und Urteilsfähigkeit. Laut der „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ergänzt die Beherrschung von Informations- und Kommunikationstechnologien die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. Demnach ist das Ziel von Bildung in der digitalen vernetzten Welt (kurz: Digitale Bildung) im Kern das von Bildung generell: Sie soll den Menschen helfen, sich als selbstbestimmte Persönlichkeiten in einer sich ständig verändernden Gesellschaft zurechtzufinden, verantwortungsvoll ihre eigenen Lebensentwürfe zu verfolgen und sie zu einer verantwortlichen Teilhabe am kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, beruflichen und wirtschaftlichen Leben zu befähigen.
Wie die Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt“ festhält muss „das Lehren und Lernen in der digitalen Welt dem Primat des Pädagogischen – also dem Bildungs- und Erziehungsauftrag – folgen. Das heißt, dass die Berücksichtigung des digitalen Wandels dem Ziel dient, die aktuellen bildungspolitischen Leitlinien zu ergänzen und durch Veränderungen bei der inhaltlichen und formalen Gestaltung von Lernprozessen die Stärkung der Selbstständigkeit zu fördern und individuelle Potenziale innerhalb einer inklusiven Bildung auch durch Nutzung digitaler Lernumgebungen besser zur Entfaltung bringen zu können.“
Insbesondere die Schule muss sich daher – von der Primarstufe über die Sekundarstufe I bis hin zur Sekundarstufe II inkl. der Berufsschulen – der Frage nach Bildung in der digitalen vernetzten Welt umfassend stellen. Ohne Verständnis der grundlegenden informatischen Konzepte digital vernetzter Systeme und Lebenswelten können Bildungsprozesse heute nicht zukunftsfähig gestaltet werden. Wie die Dagstuhl-Erklärung festhält stellen sich „Kernaufgaben der Allgemeinbildung wie Förderung von Verantwortungsbewusstsein, Urteilsfähigkeit, Kreativität, Selbstbestimmtheit, Partizipation und Befähigung zur Teilnahme am Arbeitsleben unter den veränderten Bedingungen neu.“ Dabei geht es um Bildung sowohl über die informatischen Grundlagen der digitalen Welt und den Erwerb von Medienkompetenz einerseits und andererseits um Kompetenzbildung mit Hilfe von digitalen Medien und Technologien.
Glückwünsche von der Stadt Sindelfingen
Der Oberbürgermeister der Stadt Sindelfingen, Dr. Bernd Vöhringer, und der Erste Bürgermeister, Christian Gangl beglückwünschen uns zu dieser Zertifizierung: