Vom 10. bis zum 21. Juni durften wir als Gastgeberinnen und Gastgeber Schülerinnen und Schüler aus Taiwan bei uns an der Schule begrüßen und somit an dem seit 27 Jahren bestehenden Austausch teilnehmen. In diesen elf Tagen haben wir gemeinsam den Schulalltag erlebt, an verschiedenen Ausflügen teilgenommen und viele neue Erfahrungen gemacht.
Nachdem die Taiwaner schon früh am Morgen in Frankfurt gelandet waren, gab es für sie Frühstück bei einem typisch deutschen Bäcker und sie bekamen die Gelegenheit, sich das Heidelberger Schloss anzusehen.
Für die deutschen Schüler hingegen ging es erst mittags mit der Welcome Party in der Mensa los, bei der sich alle an einem bunten Büffet erfreuen durften, zu dem jeder deutsche Schüler etwas beigetragen hatte. Jeder von uns sehnte diesen Tag schon lange herbei, an dem wir unsere Austauschschüler, mit denen wir schon seit etwa einem halben Jahr Kontakt hatten, nun endlich persönlich kennenlernen durften, was das erste Treffen sehr besonders machte.
Nach einer offiziellen Begrüßung und Reden der organisierenden Lehrer und Schulleiterinnen hatten wir die Gelegenheit, unsere Austauschpartner endlich näher kennenzulernen und uns zu unterhalten. Das Essen des bunten Buffets, zu dem jeder der deutschen Schüler etwas beigetragen hatte, lockerte die aufgeregte und euphorische Stimmung etwas auf.
Daraufhin fand eine große Vorstellungsrunde jedes Schülers statt. Jeder durfte auf der Bühne etwas von sich erzählen.
Nach dem gelungenen ersten Treffen ging es schon weiter zum nächsten Programmpunkt: Alle machten sich auf den Weg zum Bürgerhaus, um kam Kleinkunstabend teilzunehmen, denn nicht nur Schüler des Gymnasium Unterrieden stellten dort ihre Talente unter Beweis, auch die taiwanischen Schüler bereicherten das Programm durch den Vortrag eins traditionellen chinesischen Liedes aus ihrem Land, Rice Field. Am Ende des Abends machten wir uns alle erschöpft, aber zufrieden und gespannt auf die nächsten 10 Tage auf den Weg zu unseren Familien
Am Wochenende hatten die taiwanesischen Schüler die Gelegenheit, das Familienleben und ein gewöhnliches Wochenende in den deutschen Familien zu erleben, wo sie hausgemachtes Essen probierten, traditionelle Feste besuchten oder Ausflüge machten und vielleicht sogar einige deutsche und taiwanische Freunde trafen, um gemeinsam etwas zu unternehmen.
Es ist Tradition, dass alle an dem Programm teilnehmenden Schüler und Schülerinnen Deutschland und Taiwan, die beiden Länder, als ein über 2 Jahre andauerndes Projekt in einem Aspekt vergleichen. Bei diesem Austausch widmeten wir uns den unterschiedlichen Bildungsplänen, womit es auch direkt am ersten Tag nach dem erlebnisreichen Wochenende losging. Zu dem Thema hatten wir auch den Bundestagsabgeordneten Marc Biadacz und den Generaldirektor der taiwanesischen Vertretung aus München Herrn Dieu, sowie beiden Schulleiterinnen zu Besuch, denen wir nach der Vorstellung unseres Projekts auch allerlei Fragen stellen durften. Nach gemeinsamem Essen ging es für die taiwanischen Schüler zu einem tollen Nachmittag im Ritter Sport Museum, in dem sie auch ihre eigene Schokolade herstellen durften. Danach ließen wir den Tag in den jeweiligen Gastfamilien ausklingen.
Am nächsten Tag stand der sogenannte “Taiwan day” auf dem Programm.
Die taiwanischen Schüler präsentierten uns ihre Heimat, Traditionen und Besonderheiten auf dem Schulhof, ein Highlight für die gesamte Schule. Besonders begeisterte das taiwanische Essen, sowie Bubble Tea und traditionelle Spiele, die die Taiwaner an alle Schüler verteilten.
Am Nachmittag trafen wir uns nach gemeinsamem Mittagessen in der Mensa mit dem Ortsvorsteher von Maichingen, sowie danach auch mit Sindelfingens Bürgermeister. Sie begrüßten uns herzlich und erzählten den Taiwanern viel über unsere Stadt und ihre Geschichte. Sie betonten in ihren Reden besonders, wie wichtig der Austausch für die Freundschaft, Verständnis und Toleranz der beiden Länder ist.
Mittwoch besuchten die taiwanischen Schüler das Mercedes Benz Museum in Stuttgart und durften nachmittags im Landtag Baden-Württembergs die Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Frau Thekla Walker treffen.
Auch am Tag darauf nahmen nur die taiwanischen Austauschschüler am Programm teil, während die deutschen Schüler den regulären Unterricht besuchten. Für die Taiwaner ging es nämlich an den Bodensee, wo sie nicht nur die Pfahlbauten in Unteruhldingen besichtigten, sondern auch traditionelles Essen wie Flammkuchen kosten durften, Meersburg besuchten und in der Innenstadt dank dem guten Wetter ein Eis genießen durften. Zu guter Letzt stand noch der Besuch der barocken Kathedrale Birnau auf dem Programm. Dieser gelungene Ausflug war ein Highlight des schulischen Programms für die meisten taiwanischen Austauschschüler.
Schon neigte sich der Schüleraustausch dem Ende zu. Am letzten Schultag fand bereits die “farewell party”, also die Abschiedsfeier, statt, zuvor arbeiteten wir aber noch zum letzten Mal an unserem gemeinsamen Projekt, und auch Sportturniere fanden statt - Völkerball, in zwei bunt durchmischten Teams gegeneinander und auch Basketball, hier aber in jeweils zwei deutschen und zwei taiwanischen Teams gegeneinander, und das mit dem heiß begehrten Hauptgewinn: als erste vom Grillgut der Farewell Party danach kosten zu dürfen. Wir ließen den Nachmittag beim Mittagessen schön mit gemeinsamem Essen ausklingen. Zum Schluss hielten Lehrer und Schulleiterinnen zum letzten Mal Reden, und Viele hatten Abschiedsgeschenke und Briefe vorbereitet, die am Ende der Abschiedsfeier ausgetauscht wurden. Die Stimmung war gemischt, einerseits waren wir froh über die schöne Woche, andererseits fiel der Gedanke des Abschieds vielen schwer. Dennoch war an dem Abend nur das offizielle Schulprogramm vorbei, das Wetter bot sich nämlich perfekt für Aktivitäten wie einen Ausflug ins Freibad und Beachvolleyball mit Freunden an. Auch besuchten die meisten an dem letzten Wochenende unter anderem das Fest der 950 Jahre Maichingen, und jeder ließ den ersten Teil des Austauschs auf seine eigene Weise wunderschön ausklingen.
Der Austausch bot die Möglichkeit, viele neue Freundschaften zu knüpfen. Sowohl mit unseren taiwanischen Gästen, denen wir mit Freude unsere Kultur zeigten und auch von ihren Erzählungen über eine Kultur lernten, die sich in großem Maße von Unserer unterscheidet, als auch mit deutschen Mitschülern. Dieser Schüleraustausch brachte nämlich Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Stufen, Klassen und Freundesgruppen zusammen, was unerwarteter Weise dazu führte, auch seine deutschen Mitschüler näher kennenzulernen.
Man kann also sagen, dass der Deutschland-Taiwan-Austausch viele verschiedene Facetten hat, uns alle sehr bereichert hat und wir viel lernten – wer hätte gedacht, dass ein einfacher Döner und Frühstück beim Sehne so ein faszinierendes Highlight sein kann?
Trotz dem traurigen Abschied bleiben diese 10 Tage uns allen positiv in Erinnerung und wir könne es kaum erwarten, unsere neuen Freunde in Taiwan zu besuchen!
Geschrieben von den Austauschteilnehmerinnen Maddalena, Sanvi und Sophia.