In der letzten Novemberwoche (Mittwoch, 29.11.2023) fand für die Stufen 9 und 10 im Rahmen des Demokratie-Projekts ein Vortrag von „Extremislos e.V.“ statt. Der bekannte Ex-Nazi Philip Schlaffer berichtete von seinen ehemaligen rechtsradikalen Einstellungen und Taten und wie er diesen wieder entkommen ist.
Nach einer kurzen Vorstellung des Vereins begann Philip S. aus seiner Vergangenheit zu erzählen. Er berichtete von seinem zuvor guten Verhältnis zu seiner Familie, wie dieses durch mehrere Umzüge in Schieflage geriet, da er immer wieder aus seinem sozialen Umfeld gerissen wurde und seinen Eltern die Schuld dafür gab. Interaktiv und authentisch begleitete Philip S. die Schülerinnen und Schüler durch seinen Lebenslauf.
Schließlich zeigte er den Film „RADIKAL“, welcher das Leben eines Teenagers präsentiert, der den Versuchungen verschiedener radikaler Gruppen ausgesetzt ist und in einer atemlosen Zeitschleife die Konsequenzen seiner Entscheidungen realisieren muss.
„Man soll nicht immer alles gleich glauben, sondern lernen, Dinge zu hinterfragen“, erklärte Philip S. nach dem eindrücklichen Film. Und damit schickte er einen großen und in seinen Augen sehr wichtigen Appell an die Schülerinnen und Schüler: „Man soll für die Demokratie kämpfen!“
Der ehemalige Neo-Nazi setzte seine Erzählungen von früher fort, wie er seine Erfahrungen in der rechtsradikalen Szene machte und demonstrierte durch ein kurzes Video die Gewalt, mit der er früher viel zu tun hatte.
Langsam näherte sich der Vortrag dem Ende und auch Philip Schlaffers extremistische Vergangenheit. Er berichtete, welche mentalen und psychischen Folgen die rechtsextremistische Szene bei ihm nach und nach verursachten, welche brutalen Ereignisse ihn verfolgten und wie er schließlich zu dem Entschluss kam, aus der Neonazi-Szene und als „Rockerboss“ auszusteigen. Nach drei Jahren Gefängnis und Selbstwert-Training fing Philip S. an, sich ein neues Leben aufzubauen.
Mit diesen äußerst persönlichen Erzählungen beendete er seinen Vortrag mit einer Fragerunde und verabschiedete sich. Zurück blieben bewegte und nachdenkliche Schülerinnen und Schüler, denen diese Veranstaltung sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird – denn Philip Schlaffer und seine Message, dass wir für unsere Demokratie kämpfen müssen, hinterließ einen bleibenden Eindruck!
Verfasst von: Lea Bartetzko
